Immer mehr Auszubildende haben die Möglichkeit, während ihrer Ausbildung wertvolle Berufserfahrung im Ausland zu sammeln. Der Artikel beleuchtet die Erfahrungen von Emily Göggel und Sarah Krauser, Auszubildende zur Bürokauffrau für E-Commerce beim Mittelständler Rau in Balingen. Über das Projekt "Go for Europe" haben sie Praktika in Polen und Irland absolviert und teilen begeistert ihre Erlebnisse.
Die Initiatoren waren die beiden Auszubildenden selbst, was zeigt, dass der Wunsch nach internationaler Erfahrung auch in der Ausbildungsphase präsent ist. Rau-Ausbildungsleiterin Dina Endress betont, dass es für den Mittelständler das erste Mal war, dass Auszubildende ein Praktikum im Ausland machten. Die positive Resonanz zeigt jedoch, dass es eine "tolle Sache" war, von der beide Seiten profitierten.
Emily Göggels Praktikum in Krakau, Polen: Eine Reise voller Vielfalt
Emily verbrachte vier Wochen in Krakau, wovon eine Woche einem Polnischsprachkurs gewidmet war. Die restlichen drei Wochen arbeitete sie bei Platinet, einem Händler für Unterhaltungselektronik. Obwohl die Kommunikation auf Englisch erfolgte, lernte sie einige polnische Ausdrücke. Sie berichtet von vielfältigen Aufgaben, wie der Unterstützung bei der Kundenakquise im deutschsprachigen Raum und der Erstellung von Inhalten für Instagram. Emily hebt den Freiraum für kreative Ideen hervor und beschreibt die Erfahrung als "super".
Die Herausforderung, sich zu öffnen und Neues zu wagen, betont sie, aber der Lohn dafür sei eine unvergessliche Zeit und wertvolle berufliche Einblicke. Nach der Arbeit erkundete sie die Stadt, besichtigte Sehenswürdigkeiten und genoss die Zeit mit anderen Azubis in einer WG.
Sarah Krausers Abenteuer in Cork, Irland: Marketing und mehr
Sarah Krauser, eine weitere Auszubildende bei Rau, verbrachte ihre Zeit in Cork, der zweitgrößten Stadt Irlands. Nach einem Sprachkurs begann ihr Praktikum in der Marketingabteilung bei Rugs.ie, einem Teppichgeschäft mit großem Online-Shop. Von der Unterstützung bei Videodrehs bis zur Optimierung des Online-Shops und der deutschen Übersetzung – Sarah hatte die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen tätig zu sein. Sie betont die "supercoole Zeit" und lobt die Herzlichkeit der Menschen in Irland.
Auch hier war Zeit für Erkundungen, sei es zu den berühmten Cliffs of Moher oder nach Dublin. Sarah ermutigt andere Auszubildende, die gleiche Möglichkeit zu nutzen, und hebt die Bedeutung solcher Erfahrungen hervor.
Programme wie "Go for Europe" ermöglichen Auslandserfahrung
Der Artikel weist auf verschiedene Programme hin, die es Auszubildenden ermöglichen, Auslandserfahrungen zu sammeln. "Go for Europe" ist ein Gemeinschaftsprojekt der baden-württembergischen Wirtschaft, finanziert durch das EU-Programm Erasmus+ in der Berufsbildung. Die Kosten für die Auslandspraktika werden größtenteils übernommen, wobei die Teilnehmer je nach Land einen Beitrag von etwa 300 bis 600 Euro für Flug, Transfer, Unterbringung und Versicherung leisten müssen.
Claus Paal, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart, ermutigt junge Auszubildende, diese außergewöhnliche Gelegenheit zu nutzen und betont die Wichtigkeit, verschiedene Arbeitsweisen in anderen Ländern zu erleben.
Offenheit der Ausbildungsbetriebe und Empfehlung für Auslandspraktika
Die Bewerbungsfristen für Auslandspraktika variieren je nach Berufsfeld, und es ist wichtig, die Zustimmung des Ausbildungsbetriebs und der Berufsschule zu erhalten. Der Artikel unterstreicht, dass immer mehr Ausbildungsbetriebe bereit sind, Auszubildende für solche Praktika freizustellen. Alina Golikova, Projektleiterin von "Go for Europe", betont, dass viele Betriebe die Bedeutung dieser Möglichkeit erkannt haben, um motivierte Mitarbeiter zu gewinnen.
Fazit: Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich
Der Beitrag schließt mit der Empfehlung, die außergewöhnliche Gelegenheit von Auslandspraktika zu nutzen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Der Blick über den Tellerrand wird als entscheidend für die persönliche und berufliche Entwicklung betont. Es ist klar, dass solche internationalen Erfahrungen nicht nur den Horizont erweitern, sondern auch zu motivierten und gut ausgebildeten Fachkräften führen können.